Ein abenteuerlustiges Dreierteam geht für die Lehrabschlussprüfung ans Limit und fährt mit einem Opel Ampera-E der Emil Frey AG in sieben Tagen von Basel durch acht Länder bis nach Athen und wieder retour.
5163 Kilometer zeigt der Tacho des Opels Ampera-E an, mit dem Lorenz Camenisch, Viburnan Varatharajan und Björn Pfoster von Basel nach Athen gefahren sind. Sanft und fast geräuschlos gleitet er wieder in den Showroom der Emil Frey AG auf dem Basler Dreispitz zurück. Am Steuer sitzt Opel-Verkaufsleiter Philipp Gerhard, der die drei jungen Männer zwischen 17 und 21 bei ihrem Versuchsprojekt unterstützt hat.
Weil die Abschlussarbeit in der Detailhandelslehre unter dem Motto «ans Limit gehen» stand, kam Camenisch mit Varatharajan auf eine Idee: «Ich lebe in einem 100 % CO2-freien Familienhaushalt und setze mich politisch aktiv für Umweltbelange ein. Ein Flugzeug benutze ich aus Überzeugung nicht. Warum also nicht mit einem Serien-Elektroauto den Versuch wagen, eine weite Strecke über mehrere Länder zurückzulegen?» Die Suche nach Sponsoren gestaltete sich als schwierig. «Erst bei der Emil Frey wurden wir herzlich empfangen und fanden Gehör», erzählt Camenisch. Verkaufsleiter Gerhard meint dazu: «Ich war vom Vorhaben der Drei sofort begeistert. Vor allem hat mich beeindruckt, dass junge Menschen ein derartiges Engagement und Umweltbewusstsein an den Tag legen.» Emil Frey sei Dank konnte das Trio seinen Elektro-Roadtrip in die Tat umsetzen.
Nach reiflicher Planung der Strecke und der Suche nach Übernachtungsmöglichkeiten fiel der Startschuss für die Tour durch acht Länder am Samstag, 28. September 2019, um punkt 6 Uhr morgens. Die grösste Herausforderung für die drei Teilnehmer: Würde es überall genügend Ladesäulen geben, damit sie es bis ans Ziel schaffen? «Wir wussten, dass wir mit einem vollen Akku 380 Kilometer weit kommen. Danach müssen wir ihn aufladen», meint Camenisch. Die ersten drei Tage führten sie durch Österreich, Italien, Slowenien bis nach Kroatien. «Eine absolut problemlose Fahrt. Aufladestationen gab es praktisch an allen Autobahnraststätten», schildern die drei Abenteurer. Weil Camenisch als einziger schon einen Fahrausweis hat, sass er über die gesamte Strecke am Steuer. Im schönen Dubrovnik an der Adria luden die drei ihr Gefährt am Flugplatz nochmals auf. Am anderen Tag sahen sie sich nach einer kurzen Fahrt durch Bosnien Herzegowina mit einer völlig neuen Situation konfrontiert. «Wir fuhren nach Montenegro, dem ersten Nicht-EU-Land auf unserer Tour. Schon an der Grenze gab es die ersten Probleme.» Der Beamte an der Passkontrolle wollte die Jungmannschaft erst gar nicht ins Land lassen. «Er zeigte auf seinen Geldbeutel und wir wussten, was wir zu tun hatten», erzählen die Drei und müssen im Nachhinein schmunzeln. Vorbei war es in Montenegro dann auch mit den Lademöglichkeiten. Doch der Balkanstaat ist klein. So passierte das Team die albanische Grenze problemlos und fuhr weiter zur Hauptstadt Tirana. Dort wartete bereits die nächste Herausforderung: «Mit dem Verkehrschaos und der aggressiven einheimischen Fahrweise hatten wir nicht gerechnet. Auf der Suche nach der nächsten Ladestation kämpften wir uns durch halb zerstörte Strassen und über einsturzgefährdete Brücken», erörtert Camenisch. Ihm stehen jetzt noch die Haare zu Berge, wenn er daran denkt. «Bei Porsche Albania wurden wir endlich fündig und konnten danach unser Ziel Athen anvisieren.»
Morgens um 3 Uhr erreichten Camenisch, Varatharajan und Pfoster die Agglomeration der griechischen Hauptstadt. «Da war erst mal nichts. Lauter verlassene Gebäude sowie streunende Hunde und Katzen. Zudem war die Fähre, die wir hätten nehmen müssen, längst weg.» Weil kaum noch Strom vorhanden war, fuhren die drei mit 30 km/h zwei Stunden über Landstrassen und Autobahnen. Irgendwann erreichten sie ein Parkhaus mit Ladestation, wo sie vor Übermüdung alle im Auto einschliefen. Deshalb gönnten sie sich anderntags eine Pause: «Wir besichtigten die Akropolis. Ein absolutes Highlight unserer Reise. Zuvor hatten wir uns vorwiegend auf die Strecke konzentriert und von den Ländern, die wir durchquerten, nicht viel gesehen.» Nach dem Aufenthalt in Athen ging es mit der Fähre von Igoumenitsa (GR) nach Brindisi (I) und von dort wieder zurück nach Basel. «Wir sind glücklich, dass wir unser Ziel, 100 % elektrisch von Basel nach Athen und wieder zurück zu fahren, in sieben Tagen geschafft haben. Das Auto hat keinen Kratzer, wir sind alle gesund und um viele Erfahrungen reicher», bekunden die Weltenbummler zum Schluss. Jeder hat zwischen Elektro-Roadtrip rund 300 bis 500 Franken aus der eigenen Tasche berappt. Eine volle Stromladung kam sie im Durschnitt auf 18 Franken zu stehen – am teuersten war Griechenland mit 50 Euro.
Und bereits liebäugelt die Jungmannschaft mit einer neuen Idee: «Vielleicht versuchen wir nächstes Mal, mit dem Elektromobil bis nach Marrakesch zu fahren?» Alle müssen lachen. Lorenz Camenisch hat vorerst noch andere Pläne: Er kandidiert im Nationalrat des Kantons Aargau für die Jungen Grünliberalen. «Ich möchte mich dafür einsetzten, dass man die Wirtschaft mit CO2-gerechten Massnahmen fördert und weg vom Atomstrom hin zu 100 % erneuerbarer Energie kommt», meint er zielstrebig. Der Opel Ampera-E, den er für seine Challenge fahren durfte, gibt es bei Emil Frey bereits in der zweiten Generation. Im Januar 2020 kommt der Opel Corsa-E auf den Markt.
Ursula Burgherr
Mehr zur Emil Frey AG und Opel auf:
emilfrey.opel.ch
Auf Facebook gibt es unter «100 % elektrisch nach Athen» Fotos von Lorenz Camenisch, Viburnan Varatharajan und Björn Pfoster über ihre Reise mit dem Opel Ampera-E von Basel nach Athen.