Arbeitswelt 2020: Intelligente Vernetzungen auf dem Vormarsch

    Die Arbeitswelt ist im Wandel. Der Trend zum Internet of Things (IoT) macht sich überall bemerkbar und in allen Branchen ist die Digitalisierung und totale Vernetzung auf dem Vormarsch. Ebenso in der Welt des «NEW WORK». Was bedeutet dies für den Alltag bei den Berufsleuten? Wir haben uns bei Fachleuten aus der Region aus dem Bereich EDV- und Software-Lösungen für die Haustechnik- und Baubranche umgehört, die für die Optimierungen in den Arbeitsprozessen ihr Innovations- und Entwicklungspotenzial einsetzen.

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    So gross der Hype um das Internet of Things (IoT) aktuell auch sein mag, es ist nur ein erster Schritt auf dem Weg zur kompletten Vernetzung. Standardisierte Datenplattformen sind das Herzstück für einen vollkommen datenbasierten Unternehmensalltag, in dem aus disruptiven Technologien neue Geschäftsmodelle entstehen. Mit der kompletten Vernetzung an der Spitze, schicken sich Technologien wie Micro Clouds und Blockchain an, die Geschäftslandschaft ganzer Branchen von Grund auf zu verändern. Bereits heute prägt das Internet der Dinge unseren Alltag nachhaltig. Mit Blick auf das Jahr 2020 ist abzusehen, dass sich der technologische Fortschritt beschleunigt – sowohl im B2C als auch im B2B-Umfeld.

    Auch durch die zunehmende Durchsetzung der NEW WORK Philosophien in fast allen Branchen, wird eine totale Vernetzung der Arbeitsbereiche erreicht. Die Grundausrichtung der NEW WORK Philosophien ist interessant und fördert durch eine gute Vernetzung, durch Potenzialentfaltung und das Aufbrechen von starren Strukturen in Organisations- und Führungsfragen mitunter auch die Produktivität. New Work muss aber auch oft als Lösung herhalten, die all das erneuert, was in der Arbeitswelt suboptimal ist. Neu, modern, mit Blick auf Mitarbeiter und deren Zufriedenheit, sinnstiftend soll alles sein. New Work muss bei aller Romantik aber auch die Produktivität steigern und bessere Leistungen und Ergebnisse hervorbringen. Kritiker geben zu bedenken, dass New Work eine sehr gute Organisation und Koordination verlangt, um die (vielen) Bedürfnisse aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter einen Hut zu bringen. Fehlt es beispielsweise an Struktur, Organisation und Absprachen, kann die hochgelobte New Work im Chaos enden. Ein Kritikpunkt ist zudem die Verschmelzung von Privatleben und Arbeit. Befürworter sehen dies als Vorteil, Kritiker fürchten jedoch, dass es für Mitarbeitende zunehmend schwieriger wird, beide Bereiche zu trennen. Die Erwartung, dass man immerzu erreichbar bleibt, kann dazu führen, dass gewisse Situationen einer «beruflich motivierten Kontaktnahme» im Privatleben als übergriffig empfunden werden. Mitarbeiter/innen in den Fokus zu rücken, sorgt für Motivation und Zufriedenheit, aber ist das auch wettbewerbs- und marktgerecht? Ein Unternehmen ist erfolgreich, wenn es die Erwartungen von Kunden erfüllt. New Work muss also auch den Markt und die Kundschaft einbeziehen. Hier gibt es in der Philosophie noch «Lücken».

    Trend 1: Vernetzung des kompletten Unternehmens mit einer Softwarelösung
    Damit man in der komplexen Arbeitswelt nicht komplett den Überblick verliert, braucht es gute Lösungen. Pablo Gudenrath, Mitglied der Geschäftsleitung der OF-Software AG in Birsfelden/BL  sagt: «Ja, wir merken das bei unserer täglichen Arbeit: Der Schwerpunkt-Trend bei uns ist die Vernetzung des kompletten Unternehmens mit einer Softwarelösung aus einem Haus. Die Idee ist, dass mit der gleichen Betriebssoftware die Büromitarbeiter verschiedener Funktionen – das heisst konkret beispielsweise die Projektleiter, Sachbearbeiter, Sekretäre und die Geschäftsführung  – sowie die Monteure, also Servicemonteur, Baustellenmonteur, leitende Mitarbeiter, mit den benötigten Tools ausgestattet werden. Diese Vernetzung schafft eine gemeinsame Plattform und bringt einen grossen Zeitgewinn, da Doppelspurigkeiten vermieden werden. Da alles aus einer Hand kommt, schafft es für die führende Ebene auch eine einfache Übersicht auf sämtliche Daten, Termine und wichtigen Kennzahlen.»

    (Bild: zVg) Pablo Gudenrath von OF-Software in Birsfelden: «Der Schwerpunkt-Trend 2020 in unserer Bran-che ist die Vernetzung des kompletten Unter-nehmens mit einer Softwarelösung.»

    Trend 2: Schlanke, aber effiziente Kundenportale
    Das eben geschilderte Beispiel beim Trend 1 ist ziemlich repräsentativ, denn speziell in der Haustechnik- und Baubranche ist das Thema Vernetzung enorm präsent und es herrscht viel Bewegung auf diesem Sektor. Pablo Gudenrath verweist insbesondere auch auf das stetige Bedürfnis, die Kundschaft der Kunden, mit in die Arbeitsleistungen einzubeziehen. Mit einem sogenannten Kundenportal für Verwaltungen, Generalunternehmen und Architekten könnten Drittpersonen mit in den Bauprozess einbezogen werden. «Auf den Auftrag laufende Stunden, anstehende Termine und Deadlines können von allen Parteien an einem Ort eingesehen werden. Kunden können auf die Daten Ihrer Installation wie zum Beispiel Heizungsanleitungen, Serviceintervalle und vieles mehr zugreifen.» Was die beiden genannten Trends zwangsläufig mit sich bringen, ist das ebenfalls stetig wachsende Bedürfnis, die involvierten Parteien in einer Betriebssoftware exakt zu steuern. Ein Sachbearbeiter muss sämtliche Aufträge einsehen können, so Gudenrath. Ebenfalls muss der Sachbearbeiter Einsicht in die auf den Auftrag hinterlegten Dateien haben (Mails, Offerten, Pläne, usw.). Ein Monteur hingegen muss nur seine eigenen Aufträge sehen, ebenfalls braucht er nicht sämtliche Dateien, welche auf dem Auftrag liegen, einzusehen. Für Ihn sind zum Beispiel die Pläne interessant, Angaben über die Buchhaltung hingegen nicht.

    Weitere Trends: Ablösung des Einzahlungsscheines, BIM …
    Als weitere Trends im Bereich der Vernetzungen in der Arbeitswelt und in Arbeitsprozessen nennt Pablo Gudenrath (www. of-software.ch) jene Prozesse, die von extern angesteuert werden. «So ist im Jahr 2020 der neue QR-Code und die Zahlungsverkehrs-Harmonisierung in der Schweiz ein Thema, mit dem sich jeder EDV-Anbieter auseinandersetzen muss. Unsere Software ist darauf vorbereitet.» Des Weiteren sind Neuerungen wie BIM, die den Zugriff auf detaillierte Produktdaten (Grösse des Heizkessels, Heizleistung, usw …) der IGH-Lieferanten ermöglichen, sehr interessant.

     

    JoW

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