Das BAFF! Festival feiert 30 Jahre Internationales Figurentheater und findet vom 11. bis 14. sowie vom 19. bis 21. September 2025 in Basel statt. Es ist bekannt dafür, verschiedene künstlerische Formate zu kombinieren und die Grenzen zwischen Puppenspiel, Objekt-Performance, Maskentheater und Musikperformance verschwimmen zu lassen.

In jeder Ausgabe überrascht das Festival das Publikum mit neuen, kreativen Ansätzen, die sowohl zur Unterhaltung als auch zur Reflexion anregen. Das bevorstehende Festival legt besonderen Wert auf die Heterogenität der Formate und des Publikums, um eine inklusive und integrative Erfahrung zu schaffen. Im Jubiläumsjahr bringt BAFF! komplexe Fragen zu Ursprüngen, Erbe und kultureller Identität in den Fokus. Auch im 30. Jahr seines Bestehens präsentiert das Festival Stücke internationaler Künstler/innen, die einen vielfältigen Blick auf die aktuellen Herausforderungen moderner Gesellschaften werfen. Es hinterfragt die Selbstverständlichkeit von Kakao in unseren Supermärkten, von Kriegen, falschen Erinnerungen und Machthierarchien. Mit Fragen wie «Wie war das nochmal…? Woher kommt eigentlich…?», lädt das Festival dazu ein, über die Herkunft unserer Geschichten nachzudenken. Durch persönliche Erzählungen, clowneske Übertreibungen und die Materialisierung von Träumen entsteht eine zugängliche und absurde Welt, die zum Nachdenken anregt. Elemente wie Weizen, Holz oder Plastik formen eine diskutierbare Realität, die den Dialog über unsere Geschichten und deren Einfluss eröffnet.
Ein Raum für Dialog und Reflexion
Ein weiteres Ziel von BAFF! 2025 ist das Schaffen vertrauensvoller Räume, in denen auch unangenehme oder komplexe Fragen behandelt werden können. Die Inszenierungen ermöglichen es den Zuschauer/innen, sich auf unterschiedliche Weise mit den Themen auseinanderzusetzen. Das Festival verzichtet auf akademische Diskussionen und fördert stattdessen kreative Ausdrucksformen, um die Ambiguität und Diversität menschlicher Erfahrungen zu erfassen.
Vorgeschmack auf das Programm
Hinter den glänzenden Verpackungen von Kakao und Zucker verbergen sich oft dunkle Geschichten. Das KMZ Kollektiv lädt in einem interaktiven Theaterparcours das Publikum ein, diese Geheimnisse zu entdecken und kritisch zu hinterfragen. Mit Sound, Video, Kakao und Zucker wird eine bittersüsse Atmosphäre geschaffen, um das eigene Essverhalten und die Herkunft von Lebensmitteln zu reflektieren. «KAKAO» ist eine dekoloniale Materialperformance, die sich an Kinder ab 8 Jahren und Erwachsene richtet.
Der in Moga, Punjab, geborene Abhishek Thapar reflektiert in seiner Stück «My Home at the Intersection» den Umgang mit einem Erbe von gewaltsamen Konflikten und kollektiven Traumata. Gemeinsam mit seiner Familie begibt er sich auf die Suche nach der Wahrheit über ihre Vergangenheit, indem er in das Haus ihrer Kindheit zurückkehrt – einen Ort, den sie vergessen zu haben glaubten, der aber noch existiert.
In der intimen Atmosphäre seiner Performance enthüllt Thapar Momente einer persönlichen Reise und thematisiert das komplexe Dilemma von Tätern und Opfern sowie den Dialog zwischen der offiziellen Geschichte und persönlichen Erinnerungen.
Das Eröffnungsstück «Mizu», was auf Japanisch Wasser bedeutet, ist ein faszinierendes choreografisches Werk, das die Beziehung zwischen einem Gewässer und den Elementen des Lebens erkundet. Das Stück wird von einer Tänzerin, einer Eispuppe und ihrer Puppenspielerin verkörpert.Teil von Satchie Noro und Elise Vigneron zehnjährigen Erkundungen rund um Eis, setzt «Mizu» die Auseinandersetzung mit diesem Material fort und thematisiert Balanceakte, Hebungen und Gegengewichte zwischen den Körpern aus Eis und Fleisch. In «Mizu» feiern Élise und Satchie die Vergänglichkeit und Zerbrechlichkeit der Existenz als Ode an das Leben. Das Stück thematisiert die Verschmelzung mit Wasser, den Übergang von Form zu Formlosigkeit und die Verbindung vom Individuum zum Kosmos.
Der Basler Münsterplatz ist der zentrale Ort des Festivals, wo Menschen aller Altersgruppen zusammenkommen, um Kunst, Kultur und Gemeinschaft zu feiern. Das spätsommerliche Wetter, die herzliche Gastfreundschaft und das Gastroangebot schaffen eine einladende Atmosphäre.
pd



