Bund unterstützt geo2riehen

    Der geplante Bau einer zweiten Geothermie-Anlage in der baselstädtischen Gemeinde Riehen erhält wichtige Unterstützung: Das Bundesamt für Energie (BFE) hat einen Erkundungsbeitrag von 1,2 Millionen Franken bewilligt. Dank dieser Bundessubvention kann die Wärmeverbund Riehen AG (WVR AG) nach Projektfreigabe durch die Aktionäre mit der detaillierten Erkundung des Untergrunds starten.

    Energie, Geothermie
    (Bild: energeiaplus.com / BFE) Die grösste Geothermie-Anlage der Schweiz in Riehen.

    Von den Resultaten dieser Feldseismik werden die weiteren Etappen des Projekts abhängen, welches die erneuerbare Energieversorgung in Riehen längerfristig sichern soll. Die bestehende Geothermie-Anlage der WVR AG am Haselrain ist die grösste Anlage ihrer Art in der Schweiz – und bislang die einzige, die über ein Verteilnetz sicher und zuverlässig geothermische Wärme an Endkunden liefert. Die Anlage ging 1994 in Betrieb. Sie geniesst eine breite Akzeptanz und ist weit über die Gemeinde- und Kantonsgrenzen hinaus bekannt.

    Planung einer zweiten Geothermie-Anlage
    Unter dem Titel «geo2riehen» plant die WVR AG eine mögliche zweite Geothermie-Anlage, die in Etappen realisiert werden soll. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie konnten die Verantwortlichen mittlerweile nachweisen, dass die Grundlagen für diesen Projektschritt ausreichend vorhanden sind. In einem nächsten Schritt plant die WVR AG, die detaillierte Untersuchung des Untergrunds auszuschreiben und von externen Fachleuten durchführen zu lassen. Für diese Feldseismik hat das Bundesamt für Energie (BFE) nun einen Erkundungsbeitrag in der Höhe von maximal 1,2 Millionen Franken bewilligt. Die WVR AG begrüsst diesen Beschluss und dankt dem BFE für die wichtige Unterstützung. Dank der Bundessubvention können die Projektverantwortlichen mit der Organisation der Feldseismik beginnen, sobald die WVR-Aktionäre die Phase der Projektfreigabe abgeschlossen haben. Eine transparente Kommunikation sowie die Partizipation der Bevölkerung von Riehen sind den Projektverantwortlichen ein zentrales Anliegen. Die WVR AG wird deshalb weiterhin über jede Projektetappe vertieft informieren und einen Dialog mit der Bevölkerung anbieten, um deren Anliegen aufzunehmen.

    Wärme-Energie für über 8000 EinwohnerInnen
    Die 2009 gegründete WVR AG ist im Besitz der baselstädtischen Gemeinde Riehen (Aktienanteil: 73%) und des Basler Energieversorgungsunternehmens IWB (Aktienanteil: 27%). Mittlerweile versorgt die WVR AG rund 8100 Einwohnerinnen und Einwohner von Riehen mit Wärme-Energie. Die Gesamtlänge ihres Netzes, das seit 2013 mit dem Fernwärmenetz von IWB verbunden ist, beträgt über 37 Kilometer. Die WVR AG produziert insgesamt an 6 verschiedenen Standorten Wärme. Herzstück ist die Geothermie-Grundlastzentrale am Haselrain, die seit 1994 sicher in Betrieb ist und aus einer Tiefe von über 1500 Metern rund 65°C warmes Wasser fördert.

    Bereits bestehende Wärmeproduktions-Anlagen
    Herzstück der Grundlastzentrale und auch des gesamten Wärmeverbundes ist unumstritten die seit 1994 wärmeliefernde Geothermie-Anlage. Die Anlage besteht aus einem Entnahmebrunnen mit einer Tiefe von rund 1547 Meter, der Wärmeauskopplungsanlage und dem Rückgabebrunnen mit einer Tiefe von rund 1247 Meter. In dieser Tiefe befindet sich eine Muschelkalkschicht, welche natürlich Wasser führt. Das Geothermie-Wasser wird mit rund 65°C aus dieser Schicht entnommen und nach der Wärmeauskopplung mit ca. 25°C im zweiten Brunnen wieder in diese Schicht zurückgegeben.

    Eine zweite wichtige Wärmequelle sind die beiden gasbetriebenen Blockheizkraftwerke (BHKW). Mit ihren je zwanzig Zylindern gehören sie zu den grössten ihrer Art in der Schweiz. Die durch den motorenbetrieb entstehende Abstrahlungs- und Abgaswärme wird ebenfalls abgefangen und ins Wärmeverbundnetz eingeleitet. Mit den BHKW wird effizient zeitgleich Wärme und Strom produziert. Der Strom wird dabei in das lokale Stromnetz eingespeist.

    Die Geothermie-Anlage und die BHKW dienen zur Deckung der Grundlast. In den kälteren Monaten müssen zusätzliche Anlagen zugeschaltet werden. Die sogenannte Spitzenlast wird dabei im Süden durch IWB Fernwärme abgedeckt und dem restlichen Versorgungsgebiet durch Gaskessel-Wärmeerzeugungsanlagen.

    Weitere Infos:
    www.erdwaermeriehen.ch

    Redaktion/bu

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