Eine weitere Folge des Klimawandels

    Eine weitere Folge des Klimawandels

    Seit einigen Jahren sie also auch in der Schweiz zu finden: Die berüchtigte «Asiatische Tigermücke». Durch den Klimawandel erleben wir immer öfter «warme Frühjahrsmonate». Für die Vermehrung der Tigermücke ist dieser Umstand förderlich. Und die Grossregion Basel ist eine von jenen Landstrichen, wo sich das invasive Viech festgesetzt hat. Die Tigermücke kann das gefährliche Denghue-Fieber oder das Zikavirus übertragen. Jeweils im Frühsommer kommuniziert der Kanton die Massnahmen zur Eindämmung der Verbreitung.

    (Bild: Bilddatenbank Kanton Basel-Stadt) Der Bund hat vor einigen Jahren ein Überwachungssystem entlang der Hauptverkehrsachsen lanciert, welches vom Tropeninstitut geleitet wird.

    Seit 2003 ist der Eindringling im Tessin heimisch. Vor etwas mehr als fünf Jahren wurde sie auch im Bündner Südtal Misox entdeckt und seit drei Jahren nun auch vermehrt in der Deutschschweiz, wie Pie Müller vom Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut auf SF sagt. Aber warum ist die Tigermücke ausgerechnet im Grossraum Basel im Vormarsch? Der Grund ist einfach: Bei uns ist es im Vergleich zur Restschweiz überdurchschnittlich warm. Bei den Kantonen Tessin und Basel-Stadt kommt hinzu, dass beide an der Transitstrecke zwischen Nord- und Südeuropa liegen. Die Mücken werden über den Transitverkehr – per Bahn oder Fahrzeug – eingeschleppt. Deshalb hat der Bund vor fünf Jahren ein Überwachungssystem entlang der Hautpverkehrsachsen lanciert, welches vom Tropeninstitut geleitet wird. Die installierten Fallen sollen zeigen, ob und wo die Tigermücke eingeschleppt wird (Quelle: Tropeninstitut und SF).

    Ausrottung nicht in Sicht – Gegenmassnahmen wichtig
    Dass die Tigermücke in der Schweiz wieder ausgerottet werden kann, glauben die Experten vom Tropeninstitut nicht. Aber Bund und Kantone wollen mit den Massnahmen wenigstens verhindern, dass sich der Eindringling aus Asien weiter verbreitet. Die Gefahr einer Übertragung der Viren in der Schweiz sei aber nach wie vor gering, da diese Krankheiten hier kaum verbreitet sind. Darüber hinaus muss die Mücke aber auch einen Menschen stechen, der genügend Viren im Blut trägt, dass diese von der Mücke aufgenommen werden können. Erst dann ist die Stechmücke infektiös. Und schliesslich muss die Mücke genügend lange überleben, um jemand anderen zu stechen. Erst dann wird die Krankheit übertragen. Aber: Übrigens: Im Gegensatz zu den heimischen Stechmücken sind Asiatische Tigermücken nicht nur nachtaktiv sondern auch tagsüber gierig auf Menschenblut. Die Tigermücke kann mehrmals stechen und auch mehrmals die gleiche Person. Auch tagsüber. Das macht sie besonders lästig, da sie zudem auch äusserst hungrig ist.

    Tagaktiv und nervig
    Für eine Epidemie braucht es sehr, sehr viele Mücken und auch viele Menschen, die bereits krank sind. Der wichtigste Tipp: Die Tigermücke brütet in kleinen Wasseransammlungen, zum Beispiel in Blumentopfuntersätzen oder in Regentonnen. Die Entwicklungszeit der Larven ist je nach Temperatur eine Woche oder länger. Deshalb sollte man diese Gefässe wöchentlich leeren. Wenn man sie nicht leeren kann, sollte man sie zudecken oder allenfalls mit einem Insektizid gegen Mückenlarven behandeln.

    Das Thema rund um die Tigermücke war die letzten Sommer in der Region ziemlich präsent. Es waren bereits im Frühling die ersten dieser Plagegeister unterwegs. «Das kann passieren, dass wenn es beispielsweise im März schon mehrere Tage 20 bis 25 Grad hat. Dann werden die ersten Tigermücken schon früher als im Hochsommer auftauchen. Der Peak ist aber trotzdem von Juli bis September», sagte Pie Müller vom Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut. Die Tigermücke sei Ende Sommers besonders aktiv. In der Regel von Juli bis September. Die Massnahmen sollte man aber schon ab März oder April ausführen, weil da die ersten Tigermücken auftauchen und anfangen sich zu vermehren. Somit kann man vorbeugend gegen die Verbreitung helfen. Da die Asiatische Tigermücke vorwiegend passiv als blinde Passagierin oder im Eistadium über weitere Distanzen verbreitet, sind Prognosen, wo sie sich ansiedeln wird, kaum möglich. Allerdings können wir davon ausgehen, dass der Siedlungsraum der Oberrheinregion grundsätzlich für die Etablierung der Asiatischen Tigermücke geeignet ist. Das würde bedeuten, dass die Asiatische Tigermücke sich – voraus gesetzt es würden keine Gegenmassnahmen getroffen und umgesetzt werden – auch in der Region Basel an mehreren Orten ansiedeln wird.

    DaC

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