Leise und umweltfreundlich: Stadtreinigung erprobt modernstes Elektro-Kehrfahrzeug

    Seit letzter Woche erprobt die Stadtreinigung des Tiefbauamtes Basel-Stadt ein elektrisch betriebenes Kehrfahrzeug neuster Bauart. Ab Oktober 2016 folgt ein zweites Elektro-Kehrfahrzeug. Sie sollen jeweils für sechs Monate Basels Strassen leise und umweltfreundlich reinigen. Beide gehören zur weltweit ersten Serie von Elektro-Kehrfahrzeugen ihrer Klasse des Schweizer Herstellers Bucher Municipal.

    (Bild: zVg) E-Kehrfahrzeug mit dem stv. Leiter Amt für Umwelt und Energie, Leiter Stadtreinigung, Leiter Tiefbauamt

    Elektrofahrzeuge sind leise, emissionsfrei und tanken in Basel zu 100 Prozent erneuerbare Energie. Die heute eingesetzten Kehrfahrzeuge der Stadtreinigung haben Dieselmotoren mit den entsprechenden Nachteilen. Im Rahmen des Forschungsprojektes «2000-Watt-Gesellschaft – Pilotregion Basel» setzt die Stadtreinigung zwei Modelle des ersten vollelektrischen Kompaktkehrfahrzeugs der zwei Kubikmeter Klasse ein. Hersteller der CityCat 2020ev ist die Schweizer Firma Bucher Municipal. Für ihre Entwicklung kam Bucher Municipal beim GreenTec Award 2016 in der Kategorie Automobilität auf den zweiten Platz. Die in Basel eingesetzten Kehrmaschinen sind die Nummer 2 und 3 der ersten Serie.

    Peter Schär, Leiter Stadtreinigung, zeigt sich gespannt auf den Testlauf: «Damit Basel am Morgen sauber ist, müssen unsere Mitarbeitenden bereits ab vier Uhr früh im Einsatz stehen. Je leiser unsere Kehrfahrzeuge sind, desto besser schlafen die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt.» Die Stadtreinigung wird die beiden elektrischen Kehrfahrzeuge während jeweils sechs Monaten im gesamten Stadtgebiet testen. Ziel des Testlaufs ist, festzustellen, ob solche Maschinen vermehrt im Tiefbauamt eingesetzt werden können. Zudem wird abgeklärt, was der Einsatz elektrischer Kommunalfahrzeuge für die Infrastruktur am Gebäude (z.B. Stromanschlüsse etc.) bedeutet. Die Erkenntnisse aus dem Testlauf sollen in die Ausschreibung und Beschaffung neuer Kommunalfahrzeuge einfliessen.

    Alternative und energieeffiziente Antriebstechnologien sind der Schlüssel für eine zukunftsfähige Mobilität. Im Rahmen des Projektes «2000-Watt-Gesellschaft – Pilotregion Basel» hat der Kanton Basel-Stadt in den vergangenen zwölf Jahren bereits verschiedene Mobilitätsprojekte unterstützt, neben solchen zur Elektro-Mobilität auch solche zur Erdgas-, Biogas- und Wasserstoff-Mobilität. Ziel der Pilotregion-Projekte ist es, neue technologische Entwicklungen in der Praxis auszutesten und die Erfahrungswerte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Verwaltung mit ihrem Fuhrpark bietet sich in diesem Zusammenhang als Praxistest-Partner an. Verwaltung, Forschung und Wirtschaft arbeiten dabei eng zusammen. So konnten zum Beispiel im Jahr 2009 das weltweit erste mit Wasserstoff betriebene Kommunalfahrzeug in Basel getestet und Erkenntnisse für die Entwicklung, die Zulassung und den Betrieb von Brennstoffzellen-Fahrzeugen gewonnen werden.

    pd

    Vorheriger ArtikelEin «langsamer Prozess einer Annektierung»?
    Nächster ArtikelElekromobiliäts-Technologie im Lehrplan