Nur Mut – Seien Sie merkwürdig

    Tipps und Tools für Trainer und Coaches,
    damit die Gesichter nicht «einschlafen»

    Spannende Präsentationen zu gestalten ist einfach. Aber auch eine Herausforderung. Wer jedoch ein paar Grundregeln beachtet, kann sich auf viele positive Reaktionen der Zuhörer freuen. Und ein Tipp vorneweg: Der Mut, «merkwürdig» zu sein, wird belohnt.

    (Bild: zVg) Vanessa Bigler, Kursleiterin bei der Lernwerkstatt, begeistert die Lehrgangsteilnehmenden mit ihren farbigen Flipcharts. Eine von vielen Möglichkeiten, wie man «merkwürdige» Auftritte gestalten kann.

    «Folie 1 von 177» stand auf der Startfolie einer Präsentation. Der erste Gedanke hierzu ist in der Regel: «Ups, das wird ein langer Ritt.» Inhaltlich bleibt in der Regel bei einer monoton und ohne Medienwechsel durchgeführten Präsentation nicht sehr viel hängen. Darin sind sich alle einig, die sich mit Keynotes, Präsentationen oder Seminaren auskennen.

    Sollte es passieren, dass man dennoch in die Situation kommt, dass die Aufmerksamkeitskurve sinkt, kann entgegen gewirkt werden: Geht man davon aus, dass die Zuhörer/innen maximal 20 Minuten an der Stange gehalten werden können, ist es ratsam, den Vortrag durch eine Aktivität zu unterbrechen. Auch bei grossen Teilnehmerzahlen ist dies möglich. Ein Tipp vorneweg: Formulieren Sie beispielsweise eine Frage oder eine Hypothese, welche die Teilnehmenden mit dem Sitzpartner kurz diskutieren sollen. Sie können dann durchaus einige Teilnehmerstimmen abholen.

    Ist es unumgänglich, dass man eine Powerpoint-Präsentation vorstellt, gilt eine Faustregel: Jede Folie sollte zwei bis drei Minuten erläutert werden, wobei diese maximal fünf Zeilen und nur Stichworte enthalten sollten. Bilder unterstützen den Text zusätzlich. Animationen sind nett, aber sie lenken vom Inhalt ab. Bei kleineren Gruppen kann man durchaus mal einen Gedanken am Flipchart live entwickeln.

    Wer erinnert sich an Dich? Sei ruhig «merk-würdig»
    Ob eine Präsentation zum Erfolg wird, entscheidet sich in den ersten Minuten. Die Zuhörenden müssen zu Beginn des Vortrages zur Überzeugung gelangen, dass es sich lohnt, aufmerksam zu sein. «Langweilen Sie Ihre Gäste nicht mit organisatorischen Aspekten, einer langfädigen Vorstellung oder einem ausufernden Firmenporträt», sagt Lernwerkstatt CEO Daniel Herzog, der eine über 30jährige Erfahrung mitbringt als Keynote und Kursleiter. Man müsste, so Herzog weiter, den Start unkonventionell und «merkwürdig» gestalten, damit der Auftritt in Erinnerung bleibt. «Merkwürdig» heisst genau betrachtet «des Merkens würdig». Und: «Starten Sie mit einer Geschichte, einem Zitat, einer unerwarteten Handlung oder einem kleinen Experiment. Zeigen Sie zudem auch den Nutzen der Präsentation auf, um die Teilnehmenden zu motivieren.» Wenn der merkwürdige Einstieg gelungen ist, soll auch ein «haftender Abschluss» gelingen. Das heisst: Der Vortrag sollte einem Feuerwerk gleich mit einem Schlussbouquet enden. Daniel Herzog: «Kommen Sie beispielsweise auf die Geschichte vom Anfang zurück oder formulieren Sie eine eindrückliche Take Home-Message. Also seien Sie ruhig ein bisschen merk-würdig.»

    JoW

    DOWNLOAD: Checkliste
    Eine Checkliste mit Tipps und Tricks für erfolgreiche Präsentationen ist downloadbar unter:
    www.lernwerkstatt.ch/praesentation


    SVEB-Zertifikat

    Die Lehrgänge zum SVEB-Zertifikat Kursleiter/in und Praxisausbilder/in gelten heute in der Schweiz als Standard-Ausbildung für Personen, die Lernveranstaltungen professionell gestalten und durchführen wollen. Über 55‘000 Mal wurde das begehrte Zertifikat bereits verliehen. Die Lernwerkstatt ist mit jährlich 90 Durchführungen und 1‘000 Teilnehmenden an 30 Kursorten der bedeutendste Anbieter. www.sveb-1.ch

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